Fünf technische Daten, die beim Gartenpavillon wichtiger sind als der Preis

Sie vergleichen drei Gartenpavillons: einer kostet 899 €, einer 1.199 €, einer 1.499 €. Alle werben mit „stabiler Rahmenkonstruktion“ und „wetterfest“. Der Preisunterschied ist sofort sichtbar – aber was steckt technisch dahinter?

Dieser Leitfaden stellt fünf Kennzahlen in den Vordergrund, die beim Kauf eines Pavillons, einer Pergola oder eines Gartenhauses wichtiger sind als der Preis. Es sind genau die Angaben im Datenblatt, die Stabilität, Komfort und Lebensdauer im Alltag beeinflussen.

Kurzfassung: Fünf Kennzahlen, die Sie vor dem Preis prüfen sollten

Wenn Sie nur eine kleine Merkliste behalten, dann diese:

1) Nutzfläche im Innenraum, nicht nur Dachmaß: entscheidend ist der Pfosten-zu-Pfosten-Abstand und die freie Höhe. Ein 3 × 3 m Dach mit nur 2,7 × 2,7 m Nutzfläche fühlt sich anders an als ein großzügiger 3,3 × 3,3 m Zedernholz-Pavillon.

2) Pfosten- und Rahmenabmessungen: vergleichen Sie Pfostenbreiten (z. B. 8 × 8 cm Stahl vs. 12 × 12 cm Zedernholz) und Wandstärken der Träger. Das sagt mehr über Stabilität aus als das Wort „besonders robust“.

3) Wind- und Schneelasten: wo vorhanden, sind Angaben zu Windgeschwindigkeit (z. B. 75–80 km/h) und Schneelast (z. B. um 100–110 kg/m²) Gold wert – sie verraten, ob die Konstruktion für den Sommer oder für alle vier Jahreszeiten gedacht ist.

4) Materialien und Beschichtungssystem: Zedernholz, Stahl oder Aluminium, Textildach oder Hardtop, sowie eine wetterfeste Pulverbeschichtung – all das entscheidet über Pflegeaufwand und Lebensdauer.

5) Alltagsfeatures für Ihren Nutzungsstil: Doppelschienen für Vorhänge und Netze, Deckenhaken, Insektenschutz, belüftete Dächer – diese Details bestimmen, wie oft Sie den Platz tatsächlich nutzen.

Als Beispiele dienen verschiedene SUNJOY EU Modelle: kompakte Stahlpavillons wie PASU, Zedernholz-Hardtops wie PIRIN, große Vier-Jahreszeiten-Pavillons wie RIMO, ein textiler Softtop wie LAURO sowie Zedernmodelle wie KAPS und ERNIR. An ihnen lässt sich gut erkennen, wie sich dieselben fünf Kennzahlen auf sehr unterschiedliche Produkte anwenden lassen.

Kennzahl 1: Innenmaß und freie Höhe

Produktüberschriften nennen meist nur die Dachgröße. Für den Alltag ist der Raum zwischen den Pfosten und die freie Höhe darunter entscheidender.

Pfosten-zu-Pfosten-Maß: ein Stahlpavillon mit 3 × 3 m Dach bietet etwa 2,7 × 2,7 m nutzbaren Raum, während ein ähnlich großer Zedernpavillon dank anderer Rahmengeometrie mehr Stellfläche für Tisch, Sofa und Grill freigibt.

Freie Kopfhöhe: prüfen Sie die niedrigste Durchgangshöhe. Mehr Höhe wirkt luftiger, muss aber mit einer entsprechend tragfähigen Konstruktion und solider Verankerung zusammenpassen.

Ein Beispiel: Der SUNJOY PASU wirkt auf dem Papier kompakt, bietet mit seinem Innenmaß von rund 2,7 × 2,7 m und der hohen Dachkonstruktion aber genug Platz für eine Esstischgruppe und Bewegungsraum – vorausgesetzt, Sie messen Ihre Möbel vorher nach.

Kennzahl 2: Pfostenstärke und Rahmenprofil

Der Preis spiegelt oft wider, wie viel Holz oder Metall im Rahmen steckt. Statt zu raten, hilft ein Blick auf die Zahlen:

Pfostenquerschnitt: Pfosten um 8 × 8 cm sind für kleinere, geschützte Terrassen in Ordnung. Bei großen Hardtop-Zedernpavillons im Bereich 3,3–3,9 m pro Seite sind deutlich stärkere Pfosten üblich, um Wind und Schnee sicher aufzunehmen.

Träger- und Sparrenstärke: achten Sie bei Metall auf Angaben zur Wandstärke, bei Holz auf die Abmessungen der Dachbalken. Zedernmodelle wie PIRIN setzen auf kräftige Dachträger und einen kombinierten Stahl-/Polycarbonat-Aufbau, um das Dach zu versteifen.

Wenn ein Modell zwar günstiger ist, aber sichtbar Material bei Pfosten und Trägern einspart, zahlen Sie den Unterschied oft später in Form von Bewegungen bei Sturm oder kürzerer Lebensdauer.

Kennzahl 3: Wind- und Schneelasten (sofern angegeben)

Nicht jeder Gartenpavillon nennt konkrete Lastdaten. Wo sie existieren, sind sie wertvoller als viele Werbeslogans.

Windbeständigkeit: Zedern-Hardtop-Pavillons im EU-Markt bewegen sich häufig im Bereich von etwa 75–80 km/h, wenn sie korrekt montiert und verankert sind. Stahlmodelle wie PASU geben ebenfalls eine Windbeständigkeit im üblichen Gartenbereich an.

Schneelast: Angaben um 100–110 kg/m² deuten auf ein Dach hin, das mit üblicher Schneelast zurechtkommt, bevor Sie es räumen müssen. Zedernmodelle wie PIRIN und größere Varianten wie RIMO sind als Ganzjahresdächer ausgelegt, wenn der Untergrund passt.

Gerade in schneereichen oder windigen Regionen sind diese Zahlen mehr wert als ein kleiner Preisvorteil. Sie zeigen, ob Sie eher eine sommerliche Überdachung oder einen halbwegs „raumartigen“ Wetterschutz kaufen.

SUNJOY PIRIN - 336cm x 336cm

Kennzahl 4: Materialien und Beschichtung – wie pflegeintensiv wird es?

Rahmen- und Dachmaterial entscheiden, wie Ihr Pavillon nach fünf Wintern aussieht – nicht nur nach der ersten Saison.

Zedernholzrahmen: Modelle wie KAPS, PIRIN, ERNIR oder RIMO nutzen massive Zedernpfosten und -balken mit Stahl- oder Stahl-/Polycarbonatdächern. Sie wirken wie kleine Gartenräume und bleiben mit gelegentlichem Pflegeöl und Kontrolle lange attraktiv.

Pulverbeschichteter Stahl: Stahlpavillons wie PASU oder KALDI sind auf eine hochwertige Pulverbeschichtung angewiesen. Achten Sie auf Formulierungen wie „rostbeständiger Rahmen“ oder „witterungsbeständige Beschichtung“.

Textildächer und Softtops: ein Stoffpavillon wie LAURO eignet sich gut, wenn Sie im Winter die Bespannung abbauen. Hier zählen UV-Beständigkeit des Stoffes und die Qualität der Stahlbeschichtung mehr als hohe Schneelasten.

Es gibt kein Material, das für alle Gärten ideal ist. Entscheidend ist, ob Holz, Stahl, Aluminium oder Textildach zu Ihrem Klima und Ihrem Pflegewillen passt.

Kennzahl 5: Alltagsdetails, die den Unterschied machen

Zwei Pavillons können auf dem Papier ähnlich wirken, im Alltag aber ganz anders genutzt werden – wegen kleiner, aber entscheidender Ausstattungsdetails.

Belüftete oder zweistufige Dächer: zweistufige oder belüftete Dachkonstruktionen, wie bei KALDI, KAPS oder ERNIR, lassen warme Luft nach oben entweichen und reduzieren Hitzestau unter dem Dach.

Netze, Vorhänge und Schienensystem: Doppelschienen und mitgelieferte Insektenschutznetze sorgen dafür, dass Sie Sommerabende wirklich nutzen können. KALDI bringt ein Netz mit, KAPS bietet Doppelschienen für optionale Netze und Vorhänge.

Deckenhaken und Zubehörpunkte: eingebaute Deckenhaken, wie bei KALDI, KAPS, LAURO und vielen Zedern-Hardtops, erleichtern die Montage von Beleuchtung oder einem kleinen Heizstrahler.

Fragen Sie sich vor dem Kauf: Welche dieser Details sorgen dafür, dass ich mich abends wirklich unter diesen Pavillon setze – statt doch wieder ins Haus auszuweichen?

FAQ: fünf Kennzahlen in typischen Kaufentscheidungen

Lohnt sich 200–300 € Aufpreis für bessere Kennzahlen?

Oft ja, wenn der Aufpreis in stärkere Pfosten, höhere Schneelast oder ein besseres Beschichtungssystem fließt. Das wirkt sich direkt auf Sicherheit, Nutzungsdauer und Komfort aus – ein kleiner Preisvorteil ist dagegen schnell vergessen.

Welche Kennzahl ist in windiger Lage am wichtigsten?

Konzentrieren Sie sich auf Pfostenmaß, Rahmenprofil, Windbeständigkeit und Verankerung. Ein kompakter Stahlpavillon wie PASU mit klar definierten Pfosten- und Winddaten ist eine verlässlichere Basis als eine sehr leichte Konstruktion ohne jegliche Angaben.

Ich nutze den Pavillon nur von April bis September – brauche ich trotzdem Schneelast?

Wenn Sie das Dach im Winter abbauen, ist ein hochwertiger Softtop-Pavillon wie LAURO völlig ausreichend. Dann zählen UV-Beständigkeit, Beschichtung und Belüftung mehr als extreme Schneelasten, und Sie können Budget für Möbel oder Beleuchtung freischaufeln.

Wie kann ich diese fünf Kennzahlen zum Vergleich verschiedener Modelle nutzen?

Stellen Sie die wichtigsten Zahlen der gewünschten Modelle nebeneinander: Innenmaß, Pfostenabmessungen, Materialien, eventuelle Wind- und Schneelasten sowie besondere Ausstattungsdetails. So sehen Sie schnell, welche Konstruktion den stabileren Rahmen und den alltagstauglicheren Komfort für Ihre Terrasse oder Ihren Garten bietet.

Der Preis bleibt wichtig. Wenn Sie aber erst nach diesen fünf Kennzahlen und dann nach dem Preis entscheiden, steigen die Chancen, dass Ihr neuer Pavillon oder Ihre Pergola Sie viele Sommer lang begleitet – und nicht nur die erste Rabattaktion.